Dienstag, 14. Juni 2011

Kostenlos publizieren: PUMA-Nachlese zum Bibliothekartag


Der "gemeine" Bibliotheksnutzer hätte es beim Deutschen Bibliothekartag, der am Freitag in Berlin zu Ende gegangen ist, sicher nicht lange ausgehalten. Vokabeln wie "Open Access" und "e-Book" sind ja noch harmlos. Aber spätestens als in den Fachvorträgen von Institutional Repositories, DSpace und Fedora die Rede war, wenn über DINI und der "OPL als Embedded Library" doziert wurde, spätestens dann hätte der normale Nutzer reißaus genommen. Dabei sind die Entwicklungen bei den digitalen Diensten gerade für ihn relevant. Also übernehmen wir mal die Rolle des Babelfischs und übersetzen.

Das Ergebnis des Bibliothekartags lässt sich für Studenten und Forscher an der Uni Kassel mal so zusammenfassen: Kassel ist im deutschlandweiten Vergleich bei der Weiterentwicklung der digitalen Bibliothek sehr gut aufgestellt. Da wurde zum Beispiel von Margo Bargheer (Universitätsverlag Göttingen) in einem Fachvortrag die Arbeit des Kasseler Universitätsverlags hervorgehoben. Kassel university press (kup) gehört zu den großen Playern mit viel Knowhow in Deutschland. Forscher haben davon einen ganz unmittelbaren Nutzen. Sie können bei Bedarf kostenfrei publizieren und die Verbreitung ihrer Publikationen wie zum Beispiel via Google kann sich sehen lassen. Ein Test: Wenn man bei Google nach einer Veröffentlichung über den Romanisten Eduard Wechssler sucht, bekommt man eine Dissertation zum Volltext-Download angeboten. Der Link führt zum Dokumentenserver KOBRA, einem Dienst der Universitätsbibliothek Kassel, der jetzt auch von der kostenfreien Online-Literaturverwaltung PUMA unterstützt wird. Aus PUMA heraus lassen sich nämlich eigene Publikationen direkt bei KOBRA einstellen und sind auf diese Weise bei Suchmaschinen wie Google sichtbar. Autoren und Leser profitieren auf diese Weise gleichermaßen. Davon abgesehen bietet kassel university press eine ausführliche Beratung in Sachen Publikationsumgebung, Layout und Open Access. Und zur Frage nach der Qualitätssicherung, dem Lektorat und dem Design sagte Bargheer ganz einfach: "Wir haben bislang noch jedes Buch verbessert". Da sprach sie nicht nur für Göttingen, sondern auch für die Arbeitsgemeinschaft Universitätsverlage, die seit sechs Jahren 19 Verlage in Deutschland, Österreich und Südtirol verbindet.

Um die Open-Access-Publikationen mit zitierfähigen Metadaten per Download auf KOBRA zur Verfügung zu stellen, nutzen die Kasseler die freie Software DSpace. Die Verwendung von Open-Source-Software wurde auf dem Bibliothekartag durchaus kritisiert mit der Frage, ob die Produkte langlebig genug sind. Uwe Reh von der Universitätsbibliothek in Frankfurt (Main) hatte darauf ein recht schlagendes wie lapidares Argument: "Wir haben auch Produkte von OCLC gesehen, die eingestellt wurden". In Kassel setzt man in Verbund mit anderen Bibliotheken verstärkt auf die Weiterentwicklung von DSpace zu Duraspace. Parallel soll die Benutzeroberfläche in das Design der Bibliothek integriert werden, sodass die Nutzer das Gefühl haben, die bewegen sich nur in ihrer Bibliothek. Tatsächlich profitieren sie aber im Hintergrund von verschiedenen Servern, auf denen die neuesten Software-Entwicklungen zum Einsatz kommen.

Bild oben (von links): Helge Steenweg, stellvertretender Leiter an der Universitätsbibliothek Kassel, gab das Einstiegsreferat und moderierte am Freitag die Podiumsdiskussion "Wohin geht die Software-Entwicklung für Repositorien in Deutschland?". Volker Schallehn (München), Wiebke Oeltjen (Hamburg), Christof Mainberger (Konstanz) und Norbert Gövert (Dortmund) beteiligten sich mit weiteren Vorträgen.

Freitag, 10. Juni 2011

Konrad Zuse testet PUMA

Auf dem Deutschen Bibliothekartag gab es am Freitag am Rande der Abschlussveranstaltung ein Wiedersehen mit Konrad Zuse. Gemeint ist natürlich nicht der berühmte Computer-Erfinder, der 1995 gestorben ist. Gemeint sind die schlauen Mitarbeiter des Konrad-Zuse-Zentrums für Informationstechnik Berlin, kurz „Zuse-Institut“ (ZIB).

Am ZIB wird zurzeit PUMA für die Verwaltung der Publikationen getestet, die die Forscher veröffentlichen. Dabei sollen Volltexte über PUMA als Benutzeroberfläche auf dem Dokumentenserver des ZIB eingestellt werden, um sie für die Nutzer zugänglich zu machen. Während in Kassel das vor allem in den USA verbreitete System DSpace für den Dokumentenserver (Repository) zum Einsatz kommt, arbeitet das ZIB an der Entwicklung von OPUS 4. Ziel der Testinstallation: PUMA-Daten sollen an Opus 4 übermittelt werden.

An der Universitätsbibliothek Kassel ist man natürlich daran interessiert, dass möglichst viele Repositorien eine Anbindung an PUMA bekommen. Für die PUMA-Nutzer bedeutet das, dass sie mit einer komfortablen Benutzeroberfläche arbeiten können, während im Handumdrehen ihre Publikationen im Netz Verbreitung finden. Ob dahinter DSpace, OPUS oder andere Server stecken, ist ihnen natürlich egal. Hauptsache es funktioniert.

Bild: Susanne Gottwald vom OPUS-Entwicklerteam am Konrad-Zuse-Institut Berlin sprach mit Sven Stefani über den Einsatz von PUMA. Der PUMA-Server am ZIB läuft bereits seit einigen Wochen.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Citavi unterstützt PUMA

Das Literaturverwaltungsprogramm Citavi unterstützt in der aktuellen Version (Citavi 3) jetzt auch das Kasseler Publikationsmanagementsystem PUMA. Mit der Online-Datenbankabfrage können PUMA-Nutzer ihre Daten bequem in Citavi importieren, um zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen Word und Citavi zu nutzen. Auf diese Weise profitieren PUMA-Nutzer von den Vorteilen beider Literaturverwaltungen, ohne sich auf ein System beschränken zu müssen.

Im Prinzip funktioniert auch der Export von Literatureinträgen aus einer Citavi-Datenbank nach PUMA schnell und komfortabel. Zurzeit gibt es allerdings ein technisches Problem bei der Übertragung der Daten. Darüber sprachen die PUMA-Mitarbeiter Sven Stefani und Stefan Drößler mit den Citavi-Entwicklern am Donnerstag auf dem Deutschen Bibliothekartag in Berlin. Der Fehler bei der Export-Funktion soll nun in Kürze behoben werden. "Nutzer müssen nicht auf eine neue Citavi-Version warten", versprach Citavi Chief Operating Officer Hans Siem Schweiger. Die Reparatur wird für die Nutzer also geräuschlos vonstatten gehen.

Citavi ist vor allem bei Studenten an deutschen Hochschulen beliebt. An der Universitätsbibliothek Kassel gibt es noch freie Lizenzen, die im Installationsvorgang bei Citavi per E-Mail direkt abgefragt werden können.

Bild oben (von links): Stefan Drößler, Hans Siem Schweiger (Citavi), Sven Stefani, Thomas Schempp (Citavi)

Mittwoch, 8. Juni 2011

Wiley-Blackwell meets PUMA

Deutscher Bibliothekartag Berlin: Obwohl das Kasseler DFG-Projekt PUMA nur Untermieter am HeBIS-Stand ist (und HeBIS einen Gemeinschaftsstand mit der Deutschen Nationalbibliothek, dem Gemeinsamen Bibliotheksverbund und anderen hat), fanden bislang sehr unterschiedliche Interessenten zu den Puma-Präsentationen. So informierten sich zum Beispiel Vertreter des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim, der Universitätsbibliothek Stuttgart und von Verlagsseite Wiley-Blackwell über die Möglichkeiten, die das Publikationsmanagement PUMA bietet.

Die Mannheimer suchen nach einer Lösung für ihre jährlich erscheinende Institutsbibliographie, ähnlich wie die Stuttgarter, die an ihrer Hochschulbibliographie arbeiten. Eva-Maria Scheer vom US-amerikanischen Wissenschaftsverlag Wiley-Blackwell interessierte sich vor allem für die Anbindung von PUMA an den Dokumentenserver der Universitätsbibliothek Kassel (KOBRA) und die damit verbundenen rechtlichen und praktischen Fragen der elektronischen Veröffentlichung von Publikationen durch die Autoren.

Bibliothekartag: Umfrage offenbart Vermittlungsproblem bei Literaturverwaltung

Komfortabler, schneller, mehr Funktionen: Moderne Literaturverwaltungsprogramme bieten Studierenden und Forschern inzwischen ideale Arbeitsmöglichkeiten. Doch zwischen den neuen Möglichkeiten und der Nutzung klafft eine große Lücke. Nur wenige Hochschulangehörige wissen von den Vorteilen des Social Bookmarking (Literaturverwaltung 2.0) oder nutzen noch keine Software zur Verwaltung ihrer Bibliographie. Das ist das Ergebnis einer Umfrage an 16 Bibliotheken in Hessen und Rheinland-Pfalz, die jetzt auf dem Deutschen Bibliothekartag in Berlin vorgestellt wurde. "Social Bookmarking-Systeme wie Bibsonomy und Puma sind kaum bekannt", sagt Heike Nienerza von der HeBIS-Verbundzentrale, an der die Umfrage organisiert wurde.

Der Befragung liegt eine breite Datenbasis zugrunde. 22000 Fragebögen wurden ausgewertet. Fazit: Es gibt ein massives Vermittlungsproblem zwischen den modernen Arbeitsmöglichkeiten und den Nutzern. Das Ergebnis der Umfrage ist auf den HeBIS-Internetseiten verfügbar.

Das Hessische Bibliotheksinformationssystem (HeBIS) basiert auf einer zentralen Verbunddatenbank in Frankfurt am Main mit sechs lokalen Subsystemen (an den Universitäten/Hochschulen in Darmstadt, Frankfurt am Main, Gießen, Kassel, Marburg, Mainz) unter Einsatz der international verbreiteten Bibliothekssoftware von OCLC (PICA).

Mittwoch, 1. Juni 2011

PUMA auf dem Deutschen Bibliothekartag

Vom 7.-10. Juni stellt sich PUMA mit den neuen Funktionen auf dem Deutschen Bibliothekartag in Berlin vor. Anlaufstelle ist der Stand des Hessischen Bibliotheksinformationssystems (HeBIS) im Estrel Convention Center (Stand Nr. B 15). Neben individuellen Einführungen in das System gibt es an folgenden Tagen eine Live-Präsentation für das breitere Publikum:

Dienstag, 7. Juni : 15.30 - 16.00 Uhr und
Mittwoch 8. Juni : 12.30 - 13.00 Uhr

Unabhängig von diesen Terminen werden die PUMA-Mitarbeiter am HeBIS-Stand für Fragen und Online-Vorführungen zur Verfügung stehen.

Kontakt zu PUMA während des Bibliothekartags:
(0173) 6 82 40 86 (Stefan Drößler)